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Euthanasie (Teil 1) – Der gute Tod

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Heute beginnen wir mit einer mehrteiligen Artikelserie über das schwierigste Thema in der Tiermedizin, die Euthanasie. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und setzt sich zusammen aus „eu“ für „gut“ und „thanatos“ für „Tod“, bedeutet also „der gute Tod“. Wir Tiermediziner bezeichnen den Vorgang etwas sachlicher und ungeschönter auch als „schmerzlose Tötung“. Wir finden, dass jeder Tierhalter sich mit diesem Thema frühzeitig auseinandersetzen sollte, denn auch ein noch junges Tier kann durch Unfall oder schwere Erkrankung so zu Schaden kommen, dass ein Weiterleben ohne schwerstes Leid nicht mehr möglich ist.

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„Sie dürfen dann noch im Wartezimmer Platz nehmen!“…

Von Ralph Rückert, Tierarzt
…sagte gestern mal wieder eine Arzthelferin (ja, ich weiß, dass die offizielle Berufsbezeichnung eine andere ist!) zu mir, als ich meine Frau nach einem kleinen Eingriff abholen wollte. Und später dann noch, kurz vor dem Gehen: „Sie dürfen mir hier jetzt noch unterschreiben!“.
Ich darf also! Mit dieser seltsamen und die wirkliche Sachlage meilenweit verfehlenden Formulierung habe ich ein echtes Problem! Obwohl ich eigentlich in meinem Alter einfach mit den Schultern zucken können sollte, macht sie mir zuverlässig schlechte Laune und stimmt mich gleich mal negativ ein gegenüber der Person, die sie verwendet, und – noch viel schlimmer – gegenüber der (meist medizinischen) Einrichtung, in der diese Person arbeitet.

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Multis in der Tiermedizin: Kraken haben lange Arme!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Wie der Zufall so spielt: Vorgestern erhielt ich eine Mail mit der Anfrage, ob ich mir eine Verwendung meiner Blogartikel in Form einer regelmäßigen Kolumne in einem von der Münchner Futtermittelfirma Terra Canis finanzierten Kundenmagazin vorstellen könnte. Aus dem Bauch heraus war ich geneigt, das an sich ja schmeichelhafte Angebot abzulehnen, weil ich grundsätzlich nicht riskieren mag, dass durch eine Kooperation mit irgendeiner Firma meine Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit untergraben wird. Trotzdem wollte ich, wie es meine Gewohnheit ist, die Sache einmal überschlafen.
Diese kurze Denkpause hat sich (mal wieder) so richtig ausgezahlt, denn gestern Morgen meldete das Magazin „Gründerszene“, dass Nestlé, der größte Nahrungsmittel-Multi der Welt, die Firma Terra Canis übernimmt. Damit war für mich natürlich blitzartig sonnenklar, dass von einer Verwendung meiner Blog-Artikel in der Vet-Telegraph genannten Kundenzeitung gar keine Rede sein konnte.

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Zahngesundheit beim Hund - Ein kurzer Überblick

Zahngesundheit beim Hund – Ein kurzer Überblick

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Gerade neulich wurde ich durch eine Frage in einer Facebook-Gruppe darauf aufmerksam, dass ich zwar schon jede Menge zum Thema Hundezähne gepostet, aber noch nie einen Blog-Artikel speziell über die Zahngesundheit des Hundes geschrieben habe. Diese (Zahn-)Lücke muss ich natürlich schleunigst füllen.
Da man mit dem Thema ganze Lehrbücher füllen kann (und es diese schon reichlich gibt), geht es mir darum, den Hundebesitzern einen knappen und gut lesbaren Überblick zu verschaffen.

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Ein Gerücht

Ein Gerücht, so blöd wie zehn Meter Feldweg: Der gesponserte Tierarzt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Wenn man so rumliest, auf Facebook und sonstwo im Netz, stößt man immer wieder auf eine ebenso hartnäckig vorgetragene wie selten dämliche Behauptung: Wahlweise BigPharma oder die Futtermittelindustrie hätten die Tierärzte irgendwie gekauft, würden sich schon am Studium beteiligen und später gar die Praxiseröffnung sponsern.
Dieses haltlose Geschwätz hat mir bisher immer buchstäblich die Sprache verschlagen, aber das war vielleicht verkehrt, denn gegen solche bösartigen Gerüchte kämpft man nicht dadurch an, indem man einfach den Schnabel hält. Also lasse ich jetzt mal einfach meinen Kragen platzen!

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Von den Grenzen der Professionalität: Der Einfluss des Kundenverhaltens (Teil 1)

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Eigentlich sollte es bezüglich der Qualität medizinischer Versorgung keine Rolle spielen, ob ein Patient dem Arzt sympathisch oder unsympathisch ist. Eigentlich! Aber wie schrieb schon George Orwell: „All animals are equal, but some animals are more equal than others.“
Dieser Aufsatz bezieht sich sowohl auf Tier- als auch Humanmedizin und handelt davon, dass man als Patient bzw. Patientenbesitzer durchaus davon profitieren kann, wenn man sich um ein sympathisches Auftreten bemüht. Oder andersrum ausgedrückt: Sich als strikt seine (vermeintlichen) Rechte einfordernder Kotzbrocken zu präsentieren und davon auszugehen, dass der Dienstleister (Tier-)Arzt sowieso darauf angewiesen ist, sich mit dem Kunden um jeden Preis gut zu stellen, könnte – speziell im medizinischen Bereich – hochgradig gesundheitsgefährdend sein.

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Eine Stellungnahme zu einem impfkritischen Videoclip der Facebookseite „Planet Paw“

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Dieser Videoclip rauscht gerade durchs Netz und wurde bis zum jetzigen Zeitpunkt annähernd 250000 mal geteilt. Um verstehen zu können, um was es dabei geht, muss man leider Englisch sprechen. Ich kann mir im Rahmen dieses Postings nicht die Arbeit machen, eine Übersetzung zu liefern, sorry.

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Bulbusprolaps (Vorfall des Augapfels) beim Hund

Bulbusprolaps (Vorfall des Augapfels) beim Hund

Von Ralph Rückert, Tierarzt

Dass der Bulbus (Augapfel) aus seiner knöchernen Höhle (Orbita) vorfällt, kann – außer durch sogenannte Rasanztraumata, bei denen sehr hohe Kräfte auf den Körper einwirken – fast nur bei Hunderassen passieren, die eine sehr flache Orbita besitzen, so dass der Augapfel oft nur durch die Spannung der Augenlider an seinem Platz gehalten wird. Besonders auffällig sind in dieser Hinsicht der Shih Tzu und der Pekingese, aber auch beim Mops kommt es immer wieder zu diesem Ereignis.

Speziell bei Shih Tzus und Pekingesen kann bereits ein etwas zu festes Packen am Nackenfell – sei es durch einen Menschen oder einen anderen Hund – zum Bulbusprolaps führen.

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Mundhöhlentumore bei Hund und Katze: Oft viel zu spät erkannt!

Mundhöhlentumore bei Hund und Katze: Oft viel zu spät erkannt!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Viele Hunde- und Katzenhalter denken entweder nicht daran oder sind nicht dazu in der Lage, die Mundhöhle ihres Tieres auf regelmäßiger Basis genau zu inspizieren. Deshalb werden einem als Tierarzt so viele Patienten mit bedauerlich schlechtem Gebisszustand vorgestellt. Nun entwickeln sich Erkrankungen der Zähne und des Zahnhalteapparates halbwegs langsam, so dass man die Möglichkeit hat, dem Tierarzt die entsprechenden Kontrollen zu überlassen. Anders sieht es aber bezüglich der leider nicht so seltenen und gern bestürzend schnell wachsenden Tumore der Mundhöhle aus. Diese werden meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkt, so dass in vielen Fällen jede Hilfe zu spät kommt.

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Die Kastration des weiblichen Kaninchens: Meist dringend nötig!

Die Kastration des weiblichen Kaninchens: Meist dringend nötig!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
So sehr ich ein Gegner der pauschalen, prophylaktischen oder gar zu frühen Kastration bei Hunden bin, so sehr befürworte ich diese Operation beim weiblichen Kaninchen. Auf dem Foto sieht man genau das, was man fast immer vorfindet, wenn man ein Kaninchen mit mehr als 2 oder 3 Jahren ovarhysterektomiert (totaloperiert): Eine massiv entzündete Gebärmutter, die mit Sicherheit bereits schwerwiegende, chronische Beschwerden verursacht hat.
Ebenfalls nicht selten sind bei Häsinnen mittleren Alters die bei anderen Haustierarten kaum vorkommenden und bösartigen Adenokarzinome der Gebärmutterschleimhaut. Auch zystische oder bösartige Veränderungen der Ovarien (Eierstöcke) findet man recht häufig vor.

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