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Tierarztpraxen-Monopoly

Tierarztpraxen-Monopoly, heimlich, still und leise!

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Das Karussell des Ausverkaufs der deutschen Tiermedizin an Kapitalbeteiligungsgesellschaften (Private Equity) dreht sich immer weiter, mal schneller, mal langsamer, in dem Fall, um den es mir hier in diesem Artikel geht, allerdings ganz ohne Musik und bunte Beleuchtung, also für Sie als Kundinnen und Kunden nur sehr schwer oder gar nicht erkennbar.
Der Stammleserschaft meines Blogs dürfte die Vorgeschichte bekannt sein: Vor nun fast 10 Jahren haben sich mit Anicura und Evidensia aus Skandinavien stammende und durch Private-Equity-Gesellschaften finanzierte Tierklinik- und Praxisketten auf Deutschland auszuweiten begonnen. Ca. fünf Jahre später wurde bekannt, dass sich der amerikanische Firmengigant Mars Anicura geschnappt hat und Evidensia größtenteils von Nestlé kontrolliert wird. Seitdem zeichnet sich – zumindest von außen gesehen – ein immer klareres Muster ab: Unternehmungslustige Leute gründen Klinik- oder Praxisketten und sammeln dann mit von Beteiligungsgesellschaften zur Verfügung gestelltem Kapital so schnell wie möglich Standorte ein. Gelingt es ihnen, eine gewisse Größe zu erreichen, taucht ein noch größerer Fisch auf, der sich das Ganze einverleibt, was für die Gründer bzw. bisherigen Kapitalgeber einen sehr warmen Regen, also einen wirklich schönen Profit bedeutet.

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Die Grenzen der häuslichen Zahnpflege

Die Grenzen der häuslichen Zahnpflege

Von Ralph Rückert, Tierarzt
Es ist fachlich völlig unbestritten, dass Zähneputzen eine ganz, ganz wichtige Sache ist, sowohl für uns Menschen als auch für unsere Hunde und (wo immer möglich) selbst für Katzen. Wer uns als Real-Life-Kunde kennt, weiß aus eigener Erfahrung, dass wir gewohnheitsmäßig darauf drängen, dass den Tieren diese Prozedur schon früh im Leben beigebracht wird. Zähneputzen sorgt dafür, dass der Zustand der Zähne und des Zahnhalteapparats IMMER durchschnittlich besser ist als der von Tieren, die nicht in den Genuss dieser Maßnahme kommen. Darüber hinaus zahlt sich konsequentes Zähneputzen auch für die Besitzer:innen aus, denn bei den heutigen Preisen für professionelle Zahnreinigungen, Parodontalbehandlungen und allfällige Zahnextraktionen kann man bei entsprechender Konsequenz durchaus sehr hohe Geldbeträge sparen.
Nichtsdestotrotz hat natürlich (wieder wie bei uns Menschen selbst) die häusliche Zahnpflege ihre Grenzen, die einem auch bewusst sein sollten, wenn man keine zahnmedizinischen Katastrophen anrichten will. Erstens: Man kommt an bestimmte und leider auch funktionell sehr wichtige Zähne nur sehr schlecht ran. Zweitens: Der schon erwähnte hohe Preis tierzahnmedizinischer Eingriffe bringt Firmen, die sich um die vom Tisch der Tiermedizin fallenden Brosamen balgen, dazu, bestimmte Produkte über unseriöse Werbeversprechen als Alternative zur korrekten zahnmedizinischen Versorgung der Tiere unters Volk zu bringen, und leider fallen trotz aller unserer Aufklärungsbemühungen immer wieder Leute auf diese Masche rein.

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